Nomisma, ein in Bologna ansässiges Strategie- und Unternehmensberatungsunternehmen, hat eine rosige Zukunft für den italienischen Immobilienmarkt prognostiziert. Die von Lucio Poma, Chefökonom von Nomisma, bekannt gegebenen Daten deuten auf ein deutliches Wachstum hin, das durch die umfangreichen Mittel des Nationalen Plans für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR) begünstigt wird. Während im zweiten Quartal dieses Jahres ein bescheidenes Plus von 0,2 % verzeichnet wurde, liegen die Prognosen für die nächsten beiden Zeiträume bei 2,7 % bzw. 2,6 %, so dass das Jahr 2021 mit einem Gesamtwert von 6,1 % abgeschlossen wird. Diese Zahlen sind auch das Ergebnis der Inflation, die in unserem Land bei 2,9 % liegt, verglichen mit 4 % in der Eurozone und 6 % in den Vereinigten Staaten. Luca Dondi, CEO von Nomisma, weist darauf hin, dass im Jahr 2021 mehr als 3,3 Millionen Familien auf der Suche nach einem neuen Zuhause sein werden. Diese Zahl ist zum einen auf das wachsende Kaufinteresse der 18- bis 34-Jährigen und zum anderen auf die Bedürfnisse zurückzuführen, die sich aus der Pandemie ergeben, wie z. B. die Suche nach wohnlichen Außenbereichen. In diesem Szenario beträgt der Austausch der derzeitigen Erstwohnung etwa 80 %, während der Investitionsanteil 10 % beträgt und in Großstädten auf 15 % ansteigt. Es gibt auch ein Phänomen der Enturbanisierung, denn die Menschen entscheiden sich immer häufiger für ein Haus in den Vororten, die mehr Platz im Freien und einen engeren Kontakt zur Natur bieten. Im Zweijahreszeitraum 2019-2021 stieg die Zahl der Käufe und Verkäufe um 23,6 %. Laut Nomisma wird dieser Trend die Zahl der Verkäufe im Jahr 2024 auf 738.000 Einheiten gegenüber 558.000 im Jahr 2021 ansteigen lassen, unterstützt durch höhere Rabatte (12,2%) und kürzere Verkaufszeiten (5,5 Monate). Auf Jahresbasis betrug die durchschnittliche Veränderung der Hauspreise +1,6 %, mit positiven Spitzenwerten in Mailand (+4,1 %) und negativen in Palermo (-1,2 %). Bei dieser Analyse durften die Hypothekenauszahlungen, die bis Ende des Jahres 60,8 Milliarden Euro erreichen dürften, nicht unberücksichtigt bleiben. Der treibende Faktor hierfür sind die nach wie vor sehr niedrigen Zinssätze. Es ist anzumerken, dass der Anstieg des durchschnittlichen Bruttoeinkommens mit einem Anstieg der Nachfrage nach Hypotheken korrespondiert, die 52,5 % im vergangenen Jahr gegenüber 51,7 % im Jahr 2019 erreichte.